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Wegwerfwindel vs. Stoffwindel – Informiert bewusste Entscheidungen treffen

Ihr überlegt euch, welche Windeln ihr für euer Baby verwenden möchtet, habt schon viel über Wegwerf- und Stoffwindeln gehört, könnt euch aber nicht entscheiden? Mit unserem Windel-Guide helfen wir euch, eine informierte und bewusste Entscheidung zu treffen!

Ein Baby liegt bäuchlings auf einer Bettdecke

Spielend leicht die richtige Art von Windeln für euer Baby aussuchen

Als werdende oder junge Eltern findet ihr euch im Scheinwerferlicht der Werbeindustrie wieder. Als Hauptzielgruppe eines riesigen Marktsegments seid ihr unaufhörlich Werbung, Probeexemplaren und teilweise widersprüchlichen Botschaften ausgesetzt. Kauft diese Windel, nutzt jene Wippe – und die Botschaft ist klar: Nur mit einem bestimmten (gerade beworbenen) Produkt wird sich euer Baby bestmöglich entwickeln.

Falls ihr euch daher ein wenig überfordert fühlt und unsicher seid, wie ihr eure Kaufentscheidungen treffen sollt, seid ganz beruhigt! Ihr seid nicht allein! Doch obwohl es unzählige Produkte auf dem Markt gibt und es zahlreiche Unterschiede in der Qualität, dem Preis und natürlich auch ökologischen Aspekten gibt, kann eine einmal entworfene Strategie für die Auswahl von Babyprodukten euch viel Arbeit und Sorgen abnehmen.

Hierbei entscheidet ihr zunächst, welche Aspekte euch wichtig sind und wo ihr Abstriche machen wollt und shoppt dann mit dieser „Brille“ alle Produkte, die ihr für euer Baby benötigt. Das klingt total kompliziert? Ist es aber eigentlich gar nicht. Am Ende dieses Artikels wirst du wissen, wie du herausfindest, auf welche Aspekte du persönlich beim Windelkauf besonderen Wert legen solltest und welche Unterschiede es zwischen den gängigsten Windelarten gibt. Auch geben wir dir ein paar Tipps, wie du dein Kind beim Trockenwerden unterstützen kannst.

Kurz zusammengefasst: So entscheidest du dich für die richtigen Windeln

Ihr steckt bis über beide Ohren in den letzten Babyvorbereitungen und habt keine Zeit, einen langen Artikel zu lesen? Kein Problem, hier haben wir das Wichtigste für euch zusammengefasst:

  1. Werte beim Windelkauf: Entscheidet vorab, ob euch ökologische Aspekte wichtig sind, welche Bedürfnisse euer Kind mit seiner Haut hat, ob ihr lieber wegwerfen oder waschen wollt und ob eine mögliche Drittbetreuung (Krippe oder Tagesmutter) ebenfalls berücksichtigt werden muss.
  2. Wegwerfwindeln: Werden nach einmaligem Gebrauch entsorgt und immer neu gekauft. Sie besitzen eine ausgezeichnete Passform und halten lange trocken, erschweren dem Kind jedoch auch ein Gefühl dafür, wann es „nass“ wird. Gibt es als Eigenmarke oder namhafte Marke in Supermärkten in praktisch allen Größen und Varianten. Verursachen viel Müll und können zu Hitze- und Nässestau führen, sind jedoch gerade unterwegs unschlagbar praktisch. Etwas umweltfreundlicher: ökologische Wegwerfwindeln aus nachwachsenden Rohstoffen, teilweise kompostierbar.
  3. Stoffwindeln: Haben nichts mehr mit dem früheren Bild unbequemer, komplizierter Gummihosen gemein. Nach einmaligen Anschaffungskosten habt ihr niedliche und bequeme, atmungsaktive und wiederverwendbare Windeln, welche besonders für empfindliche Babyhaut geeignet sind. Die Handhabung erfordert etwas Übung und das Waschen ein wenig Planung, dafür sind Stoffwindeln bei guter Pflege ewig haltbar und können an kleinere Geschwister vererbt werden. Die Umwelt wird es euch danken.
  4. Niemand außer euch selbst kann beurteilen, welche Variante zu eurer jetzigen Lebenssituation passt. Seid experimentierfreudig und fühlt euch nicht auf eine einzige Windelart festgenagelt. Probiert Neues aus und wählt das, was am ehesten euren Werten entspricht und für euren Alltag umsetzbar ist!

Welche Werte sind uns wichtig beim Windelkauf?

Bevor wir die Vor- und Nachteile einiger typischer Windelarten aufzählen, solltet ihr euch zunächst darüber im Klaren sein, welche Werte euch beim Kauf leiten, denn nur so könnt ihr feststellen, ob die Bewertung der Vor- und Nachteile tatsächlich auch eurem Wertesystem standhält. Hierzu solltet ihr euch zu Beginn einige Fragen stellen:

  • Sind euch bestimmte Marken besonders wichtig oder darf es auch die Eigenmarke des Supermarkts oder der Drogerie sein?
  • Welches Budget steht euch monatlich für den Kauf von Windeln zur Verfügung?
  • Gibt es bereits Hinweise auf Hautprobleme oder Unverträglichkeiten in der Familie, beispielsweise bei größeren Geschwistern?
  • Spielen ökologische Werte eine Rolle? Ist euch wichtig, dass der Abfall ökologisch gut abbaubar ist oder liegt es euch am Herzen, von vornherein so viel Müll wie möglich zu vermeiden?
  • Wie viel Zeit möchtet ihr in das Wickeln (und ggf. Waschen) investieren?

Es gibt viele Punkte, die beim Windelkauf eine Rolle spielen können. Niemand kann hier eine One-Size-Fits-All-Lösung anbieten. Vielmehr kommt es auf euren Alltag an. So kann es sein, dass ihr durchaus den Umweltvorteil von wiederverwendbaren Windeln seht. Wenn aber nur sehr wenig Zeit zur Verfügung steht und das regelmäßige Waschen von Stoffwindeln ein zu großer Aufwand für euch wäre, solltet ihr den ökologischen Vorteil der persönlichen Belastung gegenüberstellen.

Gleichermaßen verhält es sich mit dem Budget: Wollt ihr mehr Geld für eine bestimmte Marke ausgeben, weil ihr dieser besonders vertraut, oder seht ihr die zwingende Notwendigkeit, weil aufgrund von empfindlicher Babyhaut nur ein bestimmtes Material für euch infrage kommt?

Lasst euch bei den folgenden Vor- und Nachteilen daher immer von eurer persönlichen Situation leiten und entscheidet dann selbst, welche Variante am besten zu euch passt!

Wegwerfwindeln – hierauf solltet ihr achten

Dominiert wird der Windelmarkt von klassischen Wegwerfwindeln, die einmal benutzt werden. Sie kommen in den unterschiedlichsten Designs und versuchen mit niedlichen Motiven und passenden Werbeversprechen die Eltern zum Kauf zu verleiten. Und tatsächlich gibt es viele Vorteile, die Wegwerfwindeln mit sich bringen. Wir zeigen euch, was klassische und Öko-Wegwerfwindeln versprechen und welche Vor- sowie Nachteile ihr mit diesen erwarten könnt.

Klassische Wegwerfwindeln

Klassische Wegwerfwindeln stellen den Großteil der angebotenen Windeln im Sortiment jedes regulären Supermarkts dar. Es gibt sie in allen Größen, vom Neugeborenen bis hin zum Kindergartenkind. Viele Hersteller unterscheiden Windeln für den Tag und die Nacht, wobei Nachtwindeln vermeintlich besonders auslaufsicher sind und eine längere wickelfreie Zeit überbrücken – etwa sobald das Baby durchschläft. Tatsächlich halten Wegwerfwindeln die Kinder so trocken, dass sie oftmals gar kein Gefühl dafür haben, wann sie sich in die Windel gemacht haben und wann nicht. Das ist am Anfang für Babys angenehm, kann aber bei älteren Kindern dazu führen, dass sie erst verzögert ein Körpergefühl für Nässe entwickeln und später trocken werden.

Tipp: Wenn eure Kinder nachts trocken werden sollen, zieht ihnen erst eine Unterhose an und dann eine Windel darüber. So erfährt das Kind ein Nässegefühl und lernt, wann es auf die Toilette gehen muss, gleichzeitig bleibt euch aber das Reinigen der Matratze erspart, wenn es einen "Unfall" gab.

Wegwerfwindeln sind in der Regel sehr kostengünstig, wobei Markenprodukte insbesondere mit der benötigten Menge an Windeln ins Geld gehen können. Hier lohnt es sich, nach Coupons Ausschau zu halten oder Treuepunkte zu sammeln, denn Windeln werdet ihr mindestens für ein paar Jahre kaufen müssen! Wegwerfwindeln zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel sehr dünn sind. Sie tragen daher unter der Kleidung nicht besonders stark auf, was gerade älteren Kindern manchmal unangenehm sein könnte („Aber alle meine Freunde brauchen keine Windel mehr!“). Hierdurch ist es sehr einfach, diese platzsparend in einer Tasche oder im Wickeltisch zu verstauen.

Aufgrund der verwendeten stark saugfähigen Materialien laufen auch dünne Windeln selten aus. Hier solltet ihr vor allem auf die Passform achten, in welcher sich Babys und Kleinkinder frei bewegen können. Wenn eine Windel ausläuft, hat dies in der Regel zwei Gründe: Ihr habt zu lange mit dem Wickeln gewartet und die Kapazität der Windel, Flüssigkeit aufzunehmen, war überschritten oder die Windel saß falsch. Verrutscht die Windel ständig, wenn euer Kind sich bewegt, ist sie vielleicht zu klein. Viele Wegwerfwindeln verfügen mittlerweile über einen Aufdruck, an welchem ihr erkennen könnt, ab wann eine Windel zu klein wird und ihr zur nächsten Größe wechseln könnt – die Gewichtsangaben auf den Paketen sind hier wenig hilfreich. Lieber solltet ihr euch an der Passform am Bauch und den Oberschenkeln orientieren. Hier sollte alles eng anliegen, ohne zu kneifen.

Achtet darauf, dass euer Kind nicht zu lange der Nässe seiner Windel ausgesetzt ist. Gerade bei Wegwerfwindeln ist die Atmungsaktivität häufig etwas eingeschränkt, wodurch die Haut schneller wund werden kann. Neigt euer Kind hierzu oder hat empfindliche Haut, hilft ein ökologisches und für sensible Haut entwickeltes Wundschutz-Liquid oder eine Windelcreme.

Wegwerfwindeln sind in der Handhabung sehr einfach, denn sie werden nur einmal benutzt und nach Gebrauch im Hausmüll entsorgt. Das spart Zeit, belastet jedoch auch die Umwelt. Wusstet ihr, dass knapp zehn Prozent des Restmülls in Deutschland aus Babywindeln bestehen? Das sind ungefähr acht Millionen Windeln am Tag! Hier haben wir die Vor- und Nachteile von Wegwerfwindeln noch einmal für euch zusammengefasst:

Vorteile von Wegwerfwindeln

  1. Einfaches und schnelles Wickeln
  2. Praktisch und komfortabel für unterwegs
  3. Hält den Windelbereich zuverlässig trocken
  4. So gut wie kein Auslaufen in der Nacht
  5. Sehr gute Passform
  6. Viel Bewegungsfreiheit für Babys und Kleinkinder
  7. Dünne Windeln tragen unter der Kleidung kaum auf

Nachteile von Wegwerfwindeln

  1. Es entsteht viel Restmüll
  2. Künstliches Material der Windeloberfläche
  3. Babys werden schneller wund
  4. Durch das Trockenheitsgefühl werden Kinder evtl. später sauber

Öko-Wegwerfwindeln

Sollte euch der Gedanke an die anstehenden Windel-Müllberge ein schlechtes Gewissen bereiten, gibt es eine Alternative: Öko-Wegwerfwindeln. Auch diese basieren auf dem Einweg-Prinzip, zeichnen sich jedoch durch ihre Rohstoffe aus.

Öko-Wegwerfwindeln werden mittlerweile von verschiedenen Herstellern angeboten, weil das Umweltbewusstsein vieler junger Eltern stetig wächst. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wegwerfwindeln zeichnen sich Öko-Wegwerfwindeln durch die Produktion aus nachwachsenden Rohstoffen aus. Wenn darüber hinaus eine Windel als „bio“ zertifiziert ist, wurde sie regelmäßig auch unter besonders umweltschonenden Bedingungen hergestellt, etwa mit dem Versprechen, dass bei der Produktion keine giftigen oder umweltbelastenden Stoffe anfallen.

Bio-Windeln können ebenfalls eine gute Alternative sein, wenn euer Kind zu neurodermitischer Haut neigt oder besonders empfindlich gegenüber bestimmten Materialien ist. Manche Hersteller bieten mittlerweile sogar hypoallergene Öko-Windeln an. Diese sind nicht gebleicht und verwenden keine Duftstoffe. Auch Latex ist in diesen Windeln nicht enthalten, auf welches manche Kinder mit allergischen Hautreaktionen oder Ausschlägen reagieren können.

Darüber hinaus bieten manche Hersteller mittlerweile sogar kompostierbare Windeln an, die hierdurch einen besonders umweltbewussten Lebenszyklus aufweisen. Auch Öko-Wegwerfwindeln halten Babys trocken, jedoch häufig nicht über einen ganz so langen Zeitraum. Sie besitzen eine gute Saugkraft und stehen der Passform und Atmungsaktivität normaler Wegwerfwindeln in nichts nach, müssen aber häufiger gewechselt werden. Hierdurch steigen nicht nur die Kosten, weil ihr insgesamt mehr Windeln verbraucht. Auch das Volumen an Müll wächst. Nicht wenige Eltern bestellen sich in der Wickelzeit ihrer Kinder eine größere Mülltonne, weil die Menge an Restmüll einfach nicht mehr in die bisherige Tonne passt. Hierdurch entstehen ebenfalls höhere Kosten, die von vielen vergessen werden.

Sowohl Öko- als auch normale Wegwerfwindeln gibt es in mehreren Varianten: zum Kleben und zum Hochziehen. Die sogenannten Höschenwindeln verfügen über einen elastischen Bund und werden wie eine Unterhose angezogen. Sie eignen sich besonders für größere Kinder, die bereits hin und wieder versuchen, auf die Toilette zu gehen.

Tipp: Sobald euer Kind lernt, trocken zu werden, solltet ihr auf Kleidung (und Windeln) achten, welche es selbstständig herunterziehen kann. Nur wenn euer Kind unabhängig von eurer Hilfe auf die Toilette gehen kann, wird es auch das Selbstbewusstsein bekommen, allein trocken zu werden.

Vorteile von Öko-Wegwerfwindeln

  1. Umweltfreundlich
  2. Aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt
  3. Frei von Duftstoffen
  4. Umweltschonende Produktion
  5. Zum Teil kompostierbar

Nachteile von Öko-Wegwerfwindeln

  1. Nicht so saugstark wie herkömmliche Windeln
  2. Etwas teurer in der Anschaffung
  3. Mehr (Volumen) an Müll, sodass die Mülltonne schnell voll ist

Eine bunte Stoffwindel an einem wenige Monate alten Baby

Stoffwindeln – Eine ökologische Alternative auch für euch?

Neben klassischen Wegwerfwindeln und Bio-Wegwerfwindeln gibt es eine weitere Windelsorte, die kontinuierlich einen kleinen Marktanteil für sich beansprucht: die Stoffwindel. Viele Eltern haben bereits von ihr gehört oder sich gefragt, ob die wiederverwendbare Windel auch etwas für sie wäre. Wir erklären euch, was es mit der Stoffwindel auf sich hat und ob diese auch für euch eine denkbare Alternative darstellen kann.

Der am häufigsten genannte Grund für den Kauf einer Stoffwindel ist der ökologische Gedanke. Wie ihr bereits wisst, werden täglich acht Millionen Windeln in den Restmüll geworfen. Im Laufe seiner Kindheit wird euer kleiner Liebling ca. 5.000 Windeln zu diesem Müllberg beisteuern. Lassen wir die kompostierbaren Windeln außer Acht, dauert es für eine herkömmliche Windel ungefähr 500 Jahre, bis sie vollständig zersetzt wurde.

Wenn Eltern sich für Stoffwindeln entscheiden, wählen sie nicht nur eine Marke, sondern müssen sich zunächst für ein „System“ entscheiden. Das klingt zwar erst einmal kompliziert, ist es aber gar nicht. Es gibt ein All-in-One-System sowie das All-in-Two-System. Um diese auseinanderhalten zu können, müsst ihr zuerst verstehen, wie eine Stoffwindel funktioniert. Der Sinn einer Stoffwindel besteht darin, sie nach Gebrauch zu waschen und dann wiederzuverwenden. Hierfür bedarf es einer saugfähigen Einlage sowie einer Überhose, die meist aus einem wasserdichten Material besteht und somit den Auslaufschutz darstellt.

Bei einer All-in-One-Windel sind die saugfähige Einlage und die wasserdichte Überhose miteinander vernäht. Eltern müssen ihrem Baby daher die Windel lediglich anziehen. Sie wird meist mit Knöpfen geschlossen. Beim All-in-Two-System werden hingegen die Komponenten einzeln ineinandergelegt. Theoretisch gibt es auch ein All-in-Three-System. Diese Bezeichnung hängt letztlich immer davon ab, wie viele einzelne Komponenten sich in einer Stoffwindel "kombinieren" lassen, (z. B. wenn neben dem Auslaufschutz zur weichen Überhose noch ein Nässeschutz kommt).

Übrigens: Falls du schon einmal etwas von den unbequemen Gummihosen gehört hast, welche man auskochen muss und mit super komplizierten Falt- und Wickeltechniken ans Baby bringt – das war einmal! Heutzutage sind Stoffwindeln super einfach in der Handhabung, jedoch werden sie immer noch lediglich von einer Minderheit der Eltern verwendet. Hersteller verfügen größtenteils über kein riesiges Werbebudget, da sie den Markt nicht dominieren, sodass die modernen Stoffwindeln wenigen Eltern wirklich bekannt sind. (Wir persönlich sind große Fans der mitwachsenden Windelinge aus Biowolle.)

Der Vorteil einer Stoffwindel besteht darin, dass der Baumwollstoff sehr atmungsaktiv ist und somit eine sehr gute Luftzirkulation erlaubt, wohingegen Wegwerfwindeln teilweise einen Hitze- und Nässestau produzieren können. Ebenfalls erlauben Stoffwindeln ein „breiteres“ Wickeln. Das bedeutet, dass die noch unausgereifte Hüfte des Babys nicht zu stark durch die Windel zusammengedrückt wird. Der Kopf des Oberschenkelknochens kann beim breiten Wickeln besser in der Hüftpfanne seinen Platz finden, sodass die Hüfte des Babys sich insgesamt besser entwickeln kann.

Stoffwindeln sind in der Anschaffung zunächst etwas teurer. So kostet eine einzelne All-in-One-Windel durchschnittlich etwas mehr als 20 €. Auch für das Waschen müssen natürlich Stromkosten eingerechnet werden. Andererseits sind hochwertige Stoffwindeln häufig über viele Jahre verwendbar und können sogar an kleinere Geschwister weitervererbt werden. Während somit im Durchschnitt um die 1.500 € an Kosten für normale Wegwerfwindeln entstehen, sind es bei Stoffwindeln um die 800-1.000 € oder weniger (wenn ihr sie für mehrere Kinder verwendet).

Dass dennoch nur etwa fünf Prozent aller Eltern Stoffwindeln nutzen, liegt vielleicht an den Nachteilen, welche mit einer Stoffwindel verbunden sind. Manche Eltern finden es befremdlich, die Windel zu waschen und nicht einfach in den Müll zu werfen. Wie klappt es aber, so eine Stoffwindel zu waschen? Zunächst einmal werden die verschmutzen Windeln in einem Windeleimer gesammelt, denn schließlich kann nicht jede Windel einzeln gewaschen werden (und sollte auch nicht mit anderer Kleidung zusammen gewaschen werden).

Hast du eine Wäscheladung voller Stoffwindeln gesammelt, werden diese zunächst mit einer Vorwäsche gewaschen und dann mit mindestens 60 Grad über eine Dauer von idealerweise zwei bis drei Stunden mit einem Vollwaschmittel gewaschen und danach geschleudert. Nur diese gründliche Reinigung sorgt dafür, dass die Windeln absolut sauber und keimfrei sind und bedenkenlos wiederverwendet werden können. Es ist jedoch auch verständlich, dass viele Eltern dieses Vorgehen vielleicht ungewohnt oder sogar befremdlich finden. Ob Stoffwindeln etwas für euch sind, ist daher immer auch eine höchstpersönliche Entscheidung.

Ein weiter Nachteil besteht darin, dass die Stoffwindeln unterwegs nicht so komfortabel entsorgt werden können, da sie ja schließlich zu Hause gewaschen werden sollen. Wenn ihr euer Kind in eine Betreuung gebt, können Stoffwindeln ebenfalls ein Problem sein, wenn Krippe oder Tagesmutter sich weigern, diese zu verwenden.

Letztlich sind Stoffwindeln nicht so saugstark wie Wegwerfwindeln. Dies liegt daran, dass sie keine sogenannten Superabsorber enthalten. Der Vorteil hier ist, dass die Haut durch das Fehlen des Superabsorbers nicht „entfettet“ wird und sich somit selbst vor dem Wundsein schützen kann. Gleichzeitig verspürt das Baby aber die Nässe der Windel. Für kleine Babys ist dies unangenehm, bei häufigem Wickeln aber kein Problem. Größere Kinder kann dies beim Trockenwerden hingegen unterstützen.

Vorteile von Stoffwindeln

  1. Angenehm auf der Haut zu tragen
  2. Auf für empfindliche Babyhaut geeignet
  3. Babys spüren die Nässe
  4. Ansprechendes und sehr individuelles Design der Pants
  5. Lange verwendbar, auch für Geschwisterkinder
  6. Schutzeinlagen können in der Toilette entsorgt werden
  7. Müll wird vermieden

Nachteile von Stoffwindeln

  1. Höhere Energiekosten durch das Waschen
  2. Höhere einmalige Anschaffungskosten
  3. Unterwegs etwas unpraktischer in der Handhabung
  4. Anwendung erfordert ggf. etwas Übung
  5. Möglicherweise fehlende Akzeptanz bei der Drittbetreuung

Fazit: Die perfekte Windel ist die, die zu eurer Situation passt!

Welche Windeln ihr für euer Baby kaufen möchtet, hängt – wie ihr gesehen habt – letztlich von euren eigenen Vorlieben und Wertevorstellungen ab. Ihr solltet die Kaufentscheidung daher von euren Lebensumständen und persönlichen Präferenzen abhängig machen und euch nicht von der Werbung oder den vielen gutgemeinten (aber doch häufig ungefragten) Ratschlägen Anderer beeinflussen lassen. Auch die Bedürfnisse eures Kindes spielen hierbei eine Rolle.

Übrigens: Eine Entscheidung ist nie endgültig! Es spricht also gar nichts dagegen, es einmal mit ein paar Stoffwindeln zu probieren oder die Öko-Wegwerfwindeln zu testen. Sollten sie euch nicht gefallen oder nicht zu euch passen, könnt ihr immer wieder auf ein anderes System oder Modell wechseln. Auch Kombinationen (Stoffwindeln zu Hause, Wegwerfwindeln in der Krippe) sind denkbar. Lasst euch nicht einschränken und wählt das, was zu eurer jetzigen Lebenssituation passt!

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